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Strom erzeugen mit dem Heimtrainer

Confidence ErgometerDas Thema Nachhaltigkeit wird in der heutigen Zeit immer häufiger diskutiert. Zudem auch die Strom- und Gaspreise in den kommenden Jahren umweltbedingt in die Höhe schießen dürften. Da liegt der Gedanke besonders nah, warum man eigentlich nicht das eigene Fahrrad dazu nutzt, oder wahlweise einen Ergometer, um den eigenen Strom zu erzeugen. Der Gedanke ist gar nicht einmal abwegig und lässt sich bis zu einem gewissen Grad sogar durchführen. Wir möchten daher nachfolgend einmal alle Informationen dazu zusammenfassen, wie sinnvoll oder sinnlos es ist, den Heimtrainer zur Stromerzeugung zu nutzen.

Regulärer Stromverbrauch im Durchschnitt

Strom erzeugen mit dem HeimtrainerUm zunächst einen Überblick zu erlangen, wie viel Strom erzeugt werden müsste, beleuchten wir einmal die Durchschnittswerte. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Haushalts liegt pro Jahr bei:

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  • 1 Person: 1.600 Kilowattstunden
  • 2 Personen: 2.400 Kilowattstunden
  • 3 Personen: 3.200 Kilowattstunden
  • 4 Personen: 4.000 Kilowattstunden

Hinweis: Die angegebenen Werte umfassen lediglich den reinen Stromverbrauch, nicht aber eventuelles Warmwasser, welches mit der Hilfe von Strom erzeugt wird.

Demzufolge verbraucht eine Einzelperson pro Tag durchschnittlich 4,38 Kilowattstunden Strom. Bei einem Vier-Personen-Haushalt wären es durchschnittlich 10,96 Kilowattstunden. Behalten wir diese Werte zunächst einmal im Kopf.

Stromerzeugende Ergometer – Gibt es das überhaupt?

Ein Ergometer-Modell, welcher Strom erzeugt, gibt es tatsächlich. Dieser wurde in Indien erfunden und soll es ermöglichen, innerhalb von 60 Minuten den Tagesbedarf an Strom zu erzeugen, der in einem Haus vonnöten ist. Das einzige Manko: Das stromerzeugende Trainingsgerät richtet sich bisher ausschließlich an Bewohner aus Entwicklungsländern.

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Mit Hilfe der Bewegung wird ein 12-Volt-Akku aufgeladen, der beispielsweise an eine Glühlampe angeschlossen werden kann. Das sogenannte „Free Electric Bike“ von Manoj Bhargava erzeugt in einer Stunde 0,2 Kilowattstunden.

Erzeugter Strom reicht nicht aus

Stellt man nun die erzeugten 0,2 Kilowattstunden dem zuletzt errechneten Wert von etwa 4,38 Kilowattstunden gegenüber, die ein Ein-Personen-Haushalt am Tag benötigt, ergibt sich die hohe Differenz von 4,18 Kilowattstunden. Für diese müsste der Trainierende noch weitere 21 Stunden strampeln.

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Sieht man dieses Vorhaben aus einem realistischen Blickwinkel, erzeugt der Ergometer zwar wahrscheinlich genügend Strom für die Haushalte in Entwicklungsländern, an den regulären Stromverbrauch in modernen Haushalten kommt er jedoch nicht einmal nah genug heran.

Der einzige positive Gedanke, der mit der Entwicklung des Ergometers einhergeht, besteht wohl darin, dass sich die Menschen bewusster darüber werden könnten, wie wertvoll Strom eigentlich ist und dass dieser möglichst nicht verschwendet werden sollte. Das Ergometer bietet leider dennoch augenblicklich keine Alternative, um ausreichend Strom zu erzeugen.

Alternative für Kleingeräte

Wenn Sie allerdings vorhaben, beispielsweise Kleingeräte mit entsprechenden Akkus zu betreiben, bietet sich eine gute Alternative an. Diese wird mit einem normalen Fahrrad gekoppelt und ist sowohl zusammenklappbar, als auch transportabel. Der sogenannte Rollentrainer ist mit einem Generator ausgestattet, an den sich ganz einfach ein Akku-Ladegerät anschließen lässt. Wer für eine Weile strampelt, kann die darin befindlichen Akkus aufladen und sie für kleinere Elektrogeräte wie Taschenlampen, oder ähnliches, verwenden.

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Tipp: Einfach ist übrigens auch der Aufbau des Rollentrainers. Nachdem er selbst aufgebaut wurde, bockt man nur noch sein eigenes Fahrrad auf und kann aufsitzen. In einigen Fällen kommt das Training auf dieser Konstruktion sogar an eines heran, welches auf einem richtigen Ergometer betrieben wird. Denn die Intensität ist durch den leicht erschwerten Antrieb des Generators erhöht.

Stromvelo mit mehr Power

Es ist zwar nichts für Anfänger, aber diejenigen, die gerne zum Training gehen, könnten sich vielleicht mit einem Stromvelo anfreunden. Während des normalen Trainings ist es dazu in der Lage, E-Bike-Akkus zu laden, sowie Gleichstrommotoren anzutreiben. Mit dem richtigen Zubehör ist es sogar möglich, 230 Volt Wechselstrom zu erzeugen und somit Haushaltsgeräte anzuschließen, die bis zu 500 Watt Leistung bringen.

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Tipp! Das Rad erzeugt bis zu 32 Volt, mit bis zu 25 Ampere. An den Tagesbedarf eines Ein-Personen-Haushalts, was den Strom angeht, kommt es jedoch ebenfalls lange nicht heran.

Die Werte im Überblick

Schauen wir uns zum Schluss noch einmal sämtliche Werte in einer Tabelle an:

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Gerät Leistung wird genutzt für
Free Electric Bike 0,2 Kilowattstunden (200 Watt)
  • Aufladung von 12-Volt-Batterien
  • für den Stromverbrauch im Haushalt eines Entwicklungslandes konzipiert
Rollentrainer plus Generator 100 bis 440 Watt
  • Akku-Aufladung für Camping-Lampen oder ähnliches
  • Betrieb von Kleingeräten
Stromvelo bis zu 500 Watt
  • Antrieb für Haushaltskleingeräte

Wie Sie dieser Tabelle sehr gut entnehmen können, ist das Vorhaben, Strom mit einem Ergometer möglichst effizient zu produzieren, noch in der Entwicklung. Sicherlich wird es eines Tages ein Gerät geben, welches möglicherweise mehr als ein Kilowatt Strom pro Stunde erzeugt, doch noch ist man weit davon entfernt.

Zeigen sich heute schon Vor- und Nachteile?

Eine Frage, die sich zum Schluss stellt, besteht daraus, ob sich die Arbeit auf dem Ergometer überhaupt lohnt, bei einer so geringen Menge an Strom, die damit erzeugt werden kann.

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Diese Antwort lässt sich jedoch nur unter der Berücksichtigung verschiedener Blickwinkel beantworten. Wenn Sie beispielsweise oft zum campen fahren und hierfür entsprechend häufig vollgeladene Akkus benötigen, könnte ein Rollentrainer eine gute Investition für Sie sein. Vor allem dann, wenn Sie gerne Sport treiben. Bleiben Sie hingegen lieber zu Hause und haben vor, Ihre generellen Haushaltsgeräte mit genügend Strom zu versorgen, ist die Leistung aktuell noch zu gering.

Hier noch einmal die Vor- und Nachteile des eigenen Antriebes mittels Ergometer im Überblick:

  • Akkus werden unkompliziert aufgeladen
  • man bleibt bei der Bewegung fit
  • für den gesamten Haushalt genügt die Menge des erzeugten Stroms nicht

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Strom erzeugen mit dem Heimtrainer
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Kommentare und Erfahrungen

  1. karlo am 2. April 2020

    ….für den gesamten Haushalt genügt die Menge des erzeugten Stroms nicht?

    ich wäre froh ich könnte ein gerät kaufen in dem der eigene ergometer-computer mit strom versorgt wird und noch der PC angetrieben wird. Leider habe ich das zum Kaufen nicht gefunden aber es gibt bauanleitungen, für techniker, ich hoffe auf den verkauf eines fertiggerätes.

    Aber extra strom zu verbrauchen und watt tu erzeugen ist ja wohl ein wiederspruch. Für mich ein unlogische nogo.

    Antworten
  2. Dasiy am 7. Oktober 2020

    In den Neunzigerjahren gab es einen Beitrag bei RTL Explosiv. In den USA konnten übergewichtige Kids dort die Fernseher mittels eines Ergometers mit Strom versorgen und die Glotze lief auch wirklich nur, wenn die Kleinen fleißig traten. Fand das damals super, habe aber nie mehr etwas davon gehört.

    Antworten
  3. Hans Peter Weber am 16. Januar 2021

    Auch im Sinne der Katastrophenvorsorge sollte jeder Haushalt mit einem stromerzeugenden Fitness-Gerät ausgestattet sein.

    Antworten
  4. Stryker am 5. Mai 2021

    „Wie Sie dieser Tabelle sehr gut entnehmen können, ist das Vorhaben, Strom mit einem Ergometer möglichst effizient zu produzieren, noch in der Entwicklung. Sicherlich wird es eines Tages ein Gerät geben, welches möglicherweise mehr als ein Kilowatt Strom pro Stunde erzeugt, doch noch ist man weit davon entfernt.“

    Die Konstruktion eines entsprechenden Ergometers mit höherer Leistung stellt kein Problem dar. Auch werden solche Anlagen eine hohe Effizienz aufweisen, wenn diese gut konstruiert sind. Allerdings wird niemand eine so hohe Leistung in die Pedale bringen können, Schaut euch doch einfach mal die Leistungen von Profiradsportlers an….

    Das ist keine Frage der Effizienz sondern eine Frage der menschlichen Leistungsfähigkeit.

    Antworten
    • Milan am 17. Mai 2021

      Dankeschön, das selbe wollte ich auch sagen. Es lässt sich lediglich die Effizienz steigern, also der Anteil der Energie welchen der Mensch in das System gibt, der dann als Elektrizität zur Verfügung steht.
      Wenn nun der Benutzer des Geräts mit einer Leistung von 200 Watt in die Pedale tritt könnte ein theoretisches und perfektes Gerät höchstens diese 200 Watt als Elektrizität zur Verfügung stellen.

      Es gilt der Energieerhaltungssatz: Energie kann nicht erschaffen oder vernichtet werden, sie kann nur bewegt oder umgewandelt werden.

      Der Heimtrainer kann also lediglich die Bewegungsenergie des Tretens in elektrische Energie umwandeln.

      Antworten
      • Thomas Blaschke am 17. September 2021

        Genau! Die Energie für den ganzen Haushalt wird man nie rausbringen, denn 200 Watt auch nur eine Stunde lang zu erstrampeln, ist schon fast Leistungssport.

        Antworten
  5. MP am 25. Januar 2022

    Obgleich die Physik richtig betrachtet wurde, verdient der Artikel kaum einen Stern, denn die zu Beginn angesprochene Nachhaltigkeit erscheint mir nicht betrachtet. Es geht nicht um den gesamten Energiebedarf: Der Autofahrer, der seine 100kW voll ausnutzt, müsste sich fragen, wie er die vielen „100W-Radfahrer“ ernährt und beherbergt, die ihm sein Vergnügen „erstrampeln“.

    Nein, selbst die 50W, die jemand auf einem REHA-„Fahrrad“ strampelt, verdienen es ins Stromnetz eingespeist und nicht in Wärme umgewandelt zu werden. Es benötigt nicht wirklich viel Elektronik (ich bin einschlägig vorbelastet) um eine kleine Leistung ins Hausnetz einzuspeisen. Ich würde 100W Einspeisung als Motivation empfinden, auch wenn ich nur eine halbe Stunde schaffe. Eine lohnende Investition für ein Fitness-Studio?

    Schade, dass die Hersteller dieser Trendsportgeräte um viele 100 EUR offenbar übersehen, dass ein paar EUR für zusätzliche Bauteile eine Stromeinspeisung ermöglichen würden. Gesetzeslage? Nun, „Balkon-Kraftwerke“ kann man heute sogar in Deutschland schon erwerben und darf sie auch betreiben. So viel zur Nachhaltigkeit …

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    • Wolfgang Neumann am 6. Juni 2022

      Es geht js nicht nur um den Strom, den man beim Trainieren erzeugen kann, sondern auch um den Strom, den man mit einer Strom verbrauchenden Magnetbremse dan nicht verbrauchen würde !

      Antworten
    • marce am 1. Dezember 2023

      Find den Beitrag super. Ich meine auch, dass jedes eingespeiste Watt, das nicht in Wärme umgewandelt wird, wertvoll ist. Die Sportler, und auch ich, strampeln sowieso. Warum die Energie nicht einspeisen? Warum die Energie verschenken? Ein super Anreiz und kost nix!
      Müsste bei jedem Heimtrainer möglich gemacht werden!
      Ich frag mal in meinem Bekanntenkreis nach ob mir das jemand bauen kann!

      Antworten
  6. Elianhi am 1. April 2022

    Hier wird immer davon ausgegangen, dass ein Ergometer den gesamten Strombedarf im NORMALFALL abdeckt bzw. den Stromlieferanten gänzlich ersetzt. Aber wenn ich so ein Gerät für z.B. PC, Glühlampen oder mal Kaffeemaschine nutzen kann in BLACKOUT-Zeiten, dann ist das ja legitim, mal eine Stunde zu radeln. Abgesehen davon: man hat ja bei einem Blackout sowieso nicht viel anderes zu tun 🙂 Und so kann man auch der Gewichtszunahme, die einem schon Covid und Home-Offfice bescherten, entgegenwirken.

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    • Gisela Weinkamm am 19. September 2022

      Elianhi hat recht. Ich will doch nur z.B. morgens mein Kaffee- oder Teewasser „erstrampeln“.

      Wo gibt es den Hometrainer, kombiniert mit einem Pedalgenerator, der vielleicht sogar eine Steckdose hat? Da schließe ich dann meinen Wasserkocher an. Fertig.

      Das Ganze noch mit einer Speicherbatterie kombiniert, wäre noch besser.

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  7. Benno am 30. Juli 2022

    Danke für den Input soweit.
    Mein Gedanke geht in folgende Richtung:
    Wenn ich 150 Watt pro Tag generiere und diese in eine Batterie einspeise und diese dann „nur“ zum Betrieb der Beleuchtung im Haus verwende (natürlich alles auf LED Basis), dann müsste es doch reichen, oder?
    Da ich aktuell eine umfangreichere Renovierung / Teilsanierung plane, könnte ich die gesamte Beleuchtung in einem Stromkreis zusammenfassen.
    Geht das??
    Natürlich bin auch ich von einer gesamten Strom-Autarkie getrieben, möchte aber nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten.

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    • Michael Maier am 8. Januar 2023

      Sie generieren nicht 500 W am Tag, sondern vielleicht 500Wh=0,5kWh.

      Antworten
  8. Benno am 30. Juli 2022

    … ach und vielleicht ergeben sich ja weitere Möglichkeiten, wenn es zu einer „Überproduktion“ kommt.
    – Eine E-Scooter verbraucht unter 1 KWh auf 100km.
    – Die Aufladung des Smart-Phones noch viel weniger
    – usw.

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  9. karl Streit am 11. September 2022

    und wo kann man sowas kaufen??
    ich habe einen Rollentrainer und will den umbauen, dazu brauche ich einen
    Rollengenerator und das elektr. zubehör

    Antworten
    • Ergometer.de am 19. Dezember 2022

      Hallo,

      bei Amazon.

      Ihr Team von Ergometer.de

      Antworten

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